Spannen eines Umschlagtuchs

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Gestrickte Stolen oder Umschlagtücher sind nicht nur nützliche Kleidungsstücke, sie haben sich auch als modisches Accessoire ihren Platz erobert. Das besonders schöne traditionelle Shetlandumschlagtuch wird aus sehr feiner Wolle hergestellt.

Mit dem Stricken beginnt man an einer Ecke des Ajourrands. Zuerst wird der Ajourrand für eine Seite des Umschlagtuchs gestrickt. Hieran werden die Maschen für den zweiten Rand  aufgenommen. Während des Strickens dieses Rands wird an beiden Seiten gleichmäßig abgenommen, um schräge Ecken zu bekommen. Danach wird das Quadrat gestrickt. Die Maschen der letzten Reihe des Quadrats werden nicht abgekettet, sondern später an den zweiten Rand der gegenüberliegenden Seite des Umschlagtuchs gestopft.

Der Ajourrand für die gegenüberliegende Seite wird wieder in einer Ecke begonnen. Nach diesem Ajourrand wird der zweite Rand gestrickt. Der Ajourrand und der zweite Rand für die dritte und vierte Seite des Umschlagtuchs werden auf dieselbe Art gemacht. Danach werden die drei Ränder an das Quadrat gestopft. Mit Shetlandwolle können natürlich auch auf andere Art schöne Umschlagtücher gemacht werden. Die einfachste Art ist das Stricken eines Dreiecks. Man beginnt mit einer Masche und am Anfang jeder Reihe wird eine Masche zugenommen, bis die Maschenzahl für die gewünschte Breite erreicht ist.

Diagonales Umschlagtuch

Ein beliebtes Umschlagtuch erhält man, indem man ein Quadrat diagonal kraus rechts strickt. Dazu muss man am Anfang jeder Reihe mit einem Umschlag zunehmen, bis die Maschenzahl für eine Seite erreicht ist. Das diagonale Quadrat wird weiter gestrickt, indem man am Anfang jeder Reihe einen Umschlag macht, und dann abnimmt, indem man die drei folgenden Maschen zusammenstrickt.

Runde Umschlagtücher

Ein Kreis läßt sich bequem auf zwei Nadeln stricken, indem man entweder die Zunahmen direkt übereinander macht oder in den Zunahmereihen immer eine Masche zweiter zunimmt, wodurch man einen Dreheffekt erzielt. Die Zunahmen werden auf jeder Nadel abwechselnd gemacht, bis die gewünschte Maschenzahl erreicht ist. Danach kann man direkt ohne Zunahme einen breiten Ajourrand anstricken. Der Kreis wird geschlossen, indem man die Seitennaht schließt.

Das Spannen eines Umschlagtuchs

Umschlagtücher, vor allem mit Ajour – und anderen Mustern, dürfen nicht einfach gebügelt werden. Sie müssen auf eine besondere Art behandelt werden, die man ,Spannen‘ nennt. (Siehe auch Bügeln, Spannen und Dämpfen von Stricksachen) Dazu ist eine Arbeitsfläche erforderlich, die größer als das Umschlagtuch ist. Bei einem großen Umschlagtuch kann das problematisch werden, wenn es jedoch möglich ist, lohnt sich diese Technik bestimmt. Das Umschlagtuch muss zuerst feucht gemacht werden. Sprengen Sie das Umschlagtuch mit warmem Wasser ein und rollen Sie es dann in ein weiches Handtuch, oder rollen Sie das Umschlagtuch in ein feuchtes Handtuch und lassen Sie alles liegen, bis die
Strickarbeit die gesamte Feuchtigkeit aufgenommen hat.

Nehmen Sie es dann aus dem Handtuch. Breiten Sie ein sauberes Laken auf einer großen Oberfläche (eventuell auf einem glatten Fußboden) aus, und legen Sie das Tuch darauf. Achten Sie darauf, dass kein direktes Sonnenlicht auf die Arbeit fällt. Das Umschlagtuch muss in seinem ganzen Umfang gespannt werden. Dabei darf die Strickarbeit etwas gedehnt werden, aber nicht so stark, dass sie ihre Form verliert.

Arbeiten Sie langsam und sorgfältig. Stecken Sie zuerst die Ecken fest und befestigen Sie dann gleichmäßig verteilt Stecknadeln an allen Seiten. Ein rundes Umschlagtuch wird zuerst mit Stecknadeln an vier gedachten Ecken befestigt. Dazwischen wird jeweils auf die Hälfte eine Stecknadel gesteckt und danach gleichmäßig verteilt Stecknadeln um das ganze Tuch befestigt. Wenn das Umschlagtuch einen gezackten Ajourrand hat, muss jede Spitze gedehnt und extra festgesteckt werden. Nach dem Feststecken muss das Tuch so liegen, dass alle Seiten und Maschen dieselbe Spannung haben. Lassen Sie es  liegen, bis es trocken ist und entfernen Sie dann die Stecknadeln.

Hinweis: Manche Garne kann man nicht spannen. Diese Technik eignet sich jedoch sehr gut für reine Wolle.