Alte Haushaltsgeräte – Rohstoff der Zukunft

Dienstag, 11. Oktober 2011

Längst ist Müll nicht mehr einfach nur Müll, sondern wertvoller Rohstoff. Die neue Baden-Württembergische Landesregierung arbeitet bereits daran: in Zukunft sollen noch mehr sogenannte Sekundärrohstoffe durch Recycling wiederverwendet und gewissermaßen veredelt werden, im Zentrum steht dabei derzeit der Inhalt des „Gelben Sacks“.

Ganz besonders wertvoll im Sinne der Umweltschonung aber ist die Wiederaufbereitung von alten Haushaltsgeräten in Form von Elektroschrott, wenn dies richtig gemacht wird. Konnten alte Geräte bis ins Jahr 2006 noch im Hausmüll entsorgt werden, gilt es seither, alte Haushaltsgeräte kostenfrei an speziellen Sammelstellen abzugeben, wo sie von den Herstellern wieder abgeholt und im Sinne des Recyclings entsorgt werden. Durch die Weitergabe der Kosten soll sicher gestellt werden, dass die Hersteller ihrer Verantwortung nachkommen, ressourcenschonend zu produzieren und einen möglichst hohen Anteil des Elektroschrotts wieder in den Produktionskreislauf zurück zu führen.

Ob dies allerdings so geschieht, wie gewünscht – oder ob nicht nach wie vor viele Haushalte den Weg zur Sammelstelle als zu beschwerlich empfinden und die Geräte so im Hausmüll entsorgen, lässt sich nur schwer nachprüfen. Was allerdings deutlich wird, ist, dass die Wege des Mülls immer stärker kommerzialisiert werden und sich kleinere und Mittelstandbetriebe nicht in Konkurrenz mit kommerziellen Recyclingfirmen in den Kampf um die Wertstoffe begeben können.

Doch nicht alles, was da glänzt, ist Gold – denn auch Schwermetalle und andere Giftstoffe finden sich in den Abfällen. Auch deswegen ist eine zuverlässige und sichere Entsorgung der Haushaltsgeräte notwendig.

Dabei ist auch Elektroschrott nicht gleich Elektroschrott – die Weiterverwertung der Haushaltsgeräte hängt von der Art des Gerätes ab. Kleingeräte beispielsweise werden geschreddert und mehrstufig in die Hauptbestandteile Metall und Plastik zerlegt, um diese dann wieder zu verwerten. Ganz anders ergeht es alten Fernsehern, die in diffiziler Handarbeit in ihre Sekundärrohstoffe Bleiglas, Kupfer und hochwertigere Edelmetalle zerlegt werden.

Problematisch wird die Entsorgung der Geräte dann, wenn Industrienationen wie die USA oder Australien ihre alten Haushaltsgeräte in ärmere Länder exportieren, um sie dort, teilweise unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen, recyceln zu lassen.