Bauknecht-Mutter Whirlpool streicht 5000 Stellen

Freitag, 11. November 2011

Eine anhaltend schwache Nachfrage hat den weltgrößten Haushaltsgerätehersteller Whirlpool dazu veranlasst, mehr als 5000 Arbeitsplätze abzubauen. Der amerikanische Konzern, zu dessen Tochtergesellschaften unter anderem Bauknecht und Privileg gehören, gab Ende Oktober bekannt, dass in Europa und den Vereinigten Staaten etwa 10 Prozent aller Stellen gestrichen werden sollen.

Dazu gehört auch das Bauknecht-Werk in der saarländischen Kreisstadt Neunkirchen. Im Januar soll die Fertigung von Geschirrspülern komplett nach Polen ausgelagert werden. Da der Autozulieferer ZF sich jedoch entschieden hat, das Werk zu übernehmen, wird es zu keinen betriebsbedingten Kündigungen kommen. Von derzeit 280 Mitarbeitern werden 40 in den Ruhestand gehen, die restlichen 240 werden von ZF übernommen.

Auch der Standort Schorndorf in Baden-Württemberg ist von den Sparmaßnahmen betroffen. Hier werden etwa 200 Arbeitsplätze gestrichen, da die Haushaltsgeräte von nun an nur noch in einer Schicht produziert werden soll. In dem Werk werden große Waschmaschinen hergestellt, die für den amerikanischen Markt bestimmt sind. Pläne für weitere Werksschließungen und Stellenstreichungen in Deutschland gibt es laut Auskunft einer Bauknecht-Sprecherin derzeit nicht. Inwieweit auch andere europäische Fertigungsstätten für Haushaltsgeräte von den Kürzungen betroffen sind, konnte nicht gesagt werden.

Die Notwendigkeit für Einsparungen wurden von Whirlpool CEO Jeff Fettig mit einer branchenweit gesunkenen Nachfrage sowie gestiegenen Materialkosten begründet. In den Industriestaaten, wo sich die schwache Wirtschaftslage bemerkbar mache, sei der Markt für Haushaltsgeräte geschrumpft, auch in den Schwellenländern seien die Absätze im letzten Quartal gesunken. Trotz eines Konzerngewinns von 177 Millionen Dollar, der zur Hälfte auf dem nordamerikanischen Markt und zu einem Viertel in Lateinamerika erwirtschaftet worden war, musste der US-Konzern im dritten Quartal in der Region Europa-Afrika-Naher Osten einen Verlust von 12 Millionen Dollar verbuchen.