Düngung im Garten

Mittwoch, 26. September 2012

Der direkten Düngung sollten immer erst andere Maßnahmen der Bodenbearbeitung vorangehen, unter anderem die Ausbringung von Kompost oder Mist sowie das Einstreuen einer Gründüngung. Erst dann sollte entschieden werden, welche Nährstoffe tatsächlich zuzuführen sind. Denn für die Pflanzen sind zu viele Nährstoffe ebenso entwicklungshemmend wie eine Unterversorgung, und für den Boden bedeutet das Überangebot sogar eine Anreicherung von Schadstoffen. Es kommt daher sowohl Pflanze und Umwelt als auch dem Geldbeutel zugute, wenn Sie nicht nach dem Motto „Viel hilft viel“ düngen, sondern Nährstoffe nur nach festgestelltem Bedarf verabreichen.

Den genauesten Aufschluss bringt eine Bodenprobe. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Gartenböden mit den Nährstoffen Kali und vor allem Phosphor bereits übersättig sind und in erster Linie eine gezielte Stickstoffzufuhr benötigen.

Alle Arten von Düngern

Bei organischen Düngern sind Bodenlebewesen erforderlich, um die Nährstoffe für die Pflanzen aufzuschließen. Dadurch wird eine harmonische Ernährung gewährleistet, eine Überdüngung ist ebenso unwahrscheinlich wie ein rasches Versickern in das Grundwasser. Mineralische Nährstoffe lassen sich gezielt dosieren und sind in der Regel rascher verfügbar. Dafür ist es wahrscheinlicher, dass ein etwaiger Überschuss in der Umwelt schädlich wirkt. Bei guter Humuswirtschaft werden die nachteiligen Wirkungen der mineralischen Düngung teilweise aufgefangen.

Wo es nötig ist, alle Hauptnährstoffe nachzuliefern, setzt man Voll- oder Mehrnährstoffdünger ein, häufig auch als NPK-Dünger bezeichnet. Diese drei Buchstaben repräsentieren die Kern-Nährelemente Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), und die dazugehörigen Zahlen benennen deren Anteil in Prozent. Taucht noch eine vierte Zahl auf, so gibt diese den Gehalt an Magnesium (Mg) an. Bei solchen Mischungen ist im Übrigen darauf zu achten, ob sie sauer oder basisch reagieren und ob sie Chlor enthalten oder nicht; Chlorsalze werden nur von wenigen Kulturen vertragen. Einzeldünger enthalten jeweils einen Nährstoff in hoher Konzentration, wie zum Beispiel Thomasphosphat. Außer diesen Hauptelementen sollte man auch die Spurenelemente nicht vernachlässigen. Ein ausreichender Vorrat lässt sich zum Beispiel durch eine jährliche Gesteinsmehl-Gabe sicherstellen. Kalk wird zwar bei Bedarf in relativ hohen Mengen ausgebracht, gilt aber weniger als Nährstoff, sondern fördert in erster Linie die Bodenstruktur.

Termin und Dosierung

Eine Unterernährung macht sich häufig durch Blattaufhellungen kenntlich, manchmal durch Wuchsminderung oder verzögerte Entwicklung und letztlich auch durch Ernteeinbußen. Soweit sollte es nach Möglichkeit nicht kommen. Um eine sachgerechte Düngung verabreichen zu können, sollte man daher über den Bedarf der jeweiligen Kulturen Bescheid wissen. Beim Gemüse unterscheidet man in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer. Prachtstauden, Sommerblumen, Obstgehölze und höchgezüchtete Blütengehölze gehören zu den nährstoffhungrigen Kulturen. Naturnahe Staudenpflanzungen und überwiegend grüne Gehölze dagegen bescheiden sich häufig mit etwas Kompost und dem natürlichen Nährstoffkreislauf. Zahlreiche der im Handel befindlichen Einzel- und Vielzweckdünger sind auf solche Gruppen von Kulturpflanzen zugeschnitten.

In der Regel wird der Boden schon einige Wochen vor einer Pflanzung aufgedüngt. Alternativ kann man nach dem Einwurzeln eine Grunddüngung verabreichen. Bei nährstoffbedürftigen Kulturen (Gemüse!) wird darüber hinaus auch noch in späteren Entwicklungsstadien eine Nachdüngung fällig. Auch viele Obstarten begrüßen sowohl zum Knospenansatz als auch zur Fruchtentwicklung einen Nachschub.

Auf abgeernteten Beeten, die in der Fruchtfolge nächstes Jahr für Starkzehrer reserviert sind, bringt man traditionell im Herbst Mist oder Reifkompost aus und arbeitet ihn flach ein. Darüber kommt über Winter unbedingt eine dicke Mulchschicht.

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